Wir suchen ständig engagierte Tierfreunde, die uns helfen verschiedene Frösche, Molche und Kröten über die Straßen zu tragen.
Wir kümmern uns um Amphibien in Eicherscheid am Erft- Rückhaltebecken und in Bad Münstereifel im Schleidtal.
Tiere für die sich niemand verantwortlich fühlt, die aber unsere Hilfe brauchen.
Melden Sie sich gerne bei Fragen. Wir freuen uns über jeden Helfer/ Helferin :)
Tel.: 02253/7457
Tierfreunde macht mit!
Klima-, Umwelt-, Natur und Tierschutzthemen stehen aus aktuellem Anlass jetzt verstärkt im Fokus.
Tierschutz und Artenschutz! Auch bei uns! Viele ehrenamtliche Helfer engagieren sich beispielsweise in der im Jahr 2000 gegründeten Tierhilfe Nordeifel. Hier wurden im Laufe der
Jahre schon viele Tiere in Not erfolgreich aufgepeppelt, gepflegt, und erfolgreich vermittelt.
Aber auch den "kleinen Tieren", den Amphibien, wird in ihrer Not geholfen. Bei steigenden Temperaturen (März/April) aus der Ruhe in ihren Winterquartieren geweckt, begeben sich alle möglichen
Amphibien (Frösche, Molche, Salamander, Kröten) in jedem Jahr wieder zu ihren angestammten Laichplätzen. Ohne Rücksicht auf die Gefahren, die ihnen beim Überqueren von Straßen drohen, immer nur ihrem
Instinkt folgend. So kam es auch, daß z.B. die Erdkröten auf ihrer Wanderung zum Erthaltebecken an der L 165 zu Hunderten überfahren wurden.
Angestoßen durch eine Privatinitiative, unterstützt von weiteren Tierfreunden, wurden 2007 Schutzmaßnahmen getroffen. Es wurde ein fast 3 km langer transportabler Zaun aufgebaut. So konnten in den
letzten Jahren dank des Einsatzes von ehrenamtlichen Helfern unzählige Amphibien vor dem sicheren Tod gerettet, und bei Fortbestand, der für uns Menschen nützlichen Population (ja Kröten mögen auch
Nacktschnecken und jede Menge Schadinsekten, Veränderungen der Population liefern Hinweise auf Umwelt- und Klimaveränderungen), gesichert werden.
Tierfreunde aufgepasst! Nirgends sonst hast Du einen so direkten Kontakt zu notleidenden Tieren wie am Erftrückhaltebecken und im Schleidtal.
Wenn Du die aufgesammelten Kröten zum See getragen hast, verabschieden sie sich mit einem leisen "oak-oak", begeben sich in ihr Geburtsgewässer, um hier für Nachwuchs zu sorgen. Unsere
Helferteams brauchen immer die eine oder andere helfende Hand.
Was ist zu tun?
Morgens und Abends, wenn es dämmert, die Amphibien am Zaun einsammeln und sie zum See tragen. Und keine Sorge, Kröten kann man getrost anfassen, sie sind auch nicht glitschig. Gerne kann man aber
auch Handschuhe tragen.
Motiviert? Fragen? Bitte wenden an:
Sabine Terspecken, 02253/7457
PS: Vielleicht kannst Du, lieber Tierfreund, auch noch den ein oder anderen Bekannten für die Aktion gewinnen. Und wenn Du nur ein paar mal helfen kannst, ist auch das für uns schon eine tolle
Unterstützung!
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Vorschlag im Rahmen des Interessensbekundungsverfahrens der Stadt Bad Münstereifel 2020 zur Zukunft des Schleidpark.
DAS SCHLEIDTAL NATURERLEBEN FÜR MENSCHEN - LEBENSRAUM FÜR AMPHIBIEN
Inhalt:1. Einführung 2. Wiederherstellung des trockengefallenen Teiches 3. Aufwertung der bestehenden Teiche 4. Schaffung eines neuen Gewässers 5. Naturerleben und Umweltbildung 6. Fazit und Finanzierung
Anlage: Fachliche Grundlagen zur Schaffung eines Gewässers
Bad Münstereifel, den 24.6.2020 Tierhilfe Nordeifel e.V.,
53902 Bad Münstereifel
1. Einführung
Das Schleidtal ist seit vielen Jahren für die Bürger*innen von Bad Münstereifel ein Ort der Freizeitgestaltung und gleichzeitig ein beachtenswerter Amphibienlebensraum.
Tausende Erdkröten nutzen jedes Jahr die Teiche des Schleidparks zur Fortpflanzung, wobei ein Teil der Population während der saisonalen Wanderungen die Straße überqueren muss. Seit über 10 Jahren wird hier mit enormem Personalaufwand und großem Engagement eine mobile Amphibienschutzeinrichtungen durch den ehrenamtlichen Naturschutz betreut. Die langfristig erhobenen Daten zeigen, dass jährlich etwa 3.000 Erdkröten allein aus dieser Richtung die Gewässer zum Ablaichen anwandern. Berücksichtigt man eine zusätzliche Wanderung aus dem bewaldeten Hang auf der straßenabgewandten Talseite kann insgesamt von einer Laichpopulation von etwa 6.000 Tieren, d.h. einem Massenvorkommen, ausge- gangen werden. Weitere hier vorkommende Arten sind Grasfrosch, Bergmolch, Teichmolch, Springfrosch und der das Fließgewässer nutzende Feuersalamander.
Eine zukünftige Gestaltung und Entwicklung des Schleidtals muss seiner Bedeutung als Natur- und Amphibienlebensraum gerecht werden. Gleichzeitig ist eine Vereinbarkeit mit möglichen Nutzungsansprüchen der Bürger*innen zu suchen.
2. Wiederherstellung des trockengefallenen Teiches
Der seit vielen Jahren hauptsächlich von den Erdkröten genutzte Teich ist im letzten Winter durch Fremdeinwirkung trockengefallen. Zum Schutz der Tiere wurden diese in die zwei verblieben Teiche „umgesiedelt“ (s. Kap.3.).
Auch wenn durch Larvennachweise von einem Erfolg der Maßnahme ausgegangen werden kann, wäre eine Wiederherstellung des verloren gegangen Teiches äußerst begrüßenswert! Allerdings dürften hier Bebauungspläne am Standort der alten Hotelruine im Wege stehen.
3. Aufwertung der bestehenden Teiche Aus Gründen des Biotopschutzes (§ 30 BNatSchG) und des Amphibienschutzes (§ 44 BNatSchG) muss ein Gewässerverlust ausgeglichen und die Vernichtung von Tieren minimiert werden. Vor diesem Hintergrund wurde der Versuch unternommen, die Laich- population der Erdkröte auf die beiden wasserführenden Teiche im Schleidpark umzu- orientieren. Bei der Erdkröte kann dies einige Jahre in Anspruch nehmen. Im Regelfall kehren die in diesen Teichen herangewachsenen Tiere dann nach 3 bis 4 Jahren, d.h. mit dem Erreichen der Geschlechtsreife, zum Ablaichen dorthin zurück.
Damit die verbliebenen Teiche den An- sprüchen der Erdkrötenlaichpopulation an ihren Wasserlebensraum auf Dauer gerecht werden, ist eine ökologische Aufwertung der ehemaligen Fischteiche herbeizuführen.
Diese betrifft u.a. folgende Aspekte:
➢ Wiederherstellung einer vielfäl-
tigeren Gewässermorphologie bzw. Abflachung der dem Weg zuge- wandten Uferbereiche zur Aus- breitung der Ufervegetation; ➢ Erhalt und Pflege der typischen
Ufervegetation, z.B. mit Röhricht, Sumpfpflanzen, Hochstauden und Gebüsche; ➢ Errichtung einer leicht regelbaren
Wasserzuführung und eines gezielten Wasserregimes (z.B. Überlauf zwischen den Teichen); ➢ gezielte Entnahme von Gehölzen zur Verbesserung der Sonnenein- strahlung und Vermeidung von zu viel Laubfall (Eutrophierung); ➢ Schutzmaßnahme gegenüber dem vorbeiführenden Weg.
Da in diesem Bereich des Schleidparks mit einer neuen Bebauung zu rechnen ist, sind zu- sätzlich Konzepte für eine geeignete Sicherung der Teiche im Hinblick auf die vorgesehene Nutzung zu entwickeln. Dabei muss nicht nur während der Bauarbeiten, sondern auch beim späteren Betrieb eine Beeinträchtigung der Laichgewässer ausgeschlossen werden.
4. Schaffung eines neuen Gewässers
Die Anlage eines neuen Gewässers kann zur Förderung der Amphibien, insbesondere der Erdkröte, im Schleidtal wesentlich beitragen. Ein potentiell geeigneter Standort wäre eine Fläche am Fuße des bewaldeten Hanges nahe einer Holzbrücke über den Bach, dort wo sich die bachbegleitende Vegetation öffnet und ein kleiner Sumpfbereich vorhanden ist (s. Foto). Hier dürften keine schützenswerten Pflanzen betroffen werden und eine weitgehend natür- liche Wasserspeisung des Teichs durch den Hang herabfließendes Niederschlagswasser möglich sein. Eine Prüfung der dortigen Boden- und Grundwasserverhältnisse sollte im Vorfeld durchgeführt werden. Eine Wasserentnahme aus dem Bachlauf sollte nur in Ausnahmefällen erfolgen, um das Fließgewässer vor dem Eintrag von Nährstoffen oder vor einer Erwärmung des Wassers zu schützen. Diese könnte aber durch ein sensibles Wasserregime in extremen Trockenzeiten vorübergehend ermöglicht werden. Wasserstandsschwankungen im Jahresverlauf sind jedoch zu tolerieren, da Schwankungen
des Wasserstandes und das Trockenfallen von Flachufern oder Tümpeln naturgegeben sind und keinesfalls durch eine künstliche Wasserzuleitung aufgehoben werden müssen.
Die Schaffung eines neuen Gewässers sollte nach dem heutigen Kenntnisstand erfolgen (s. Anlage) und eine möglichst große Eigendynamik bei der Besiedlung von Pflanzen und Tieren zulassen. Es gilt der Grundsatz "naturnah und abwechslungsreich", d.h. natürliche Materialien verwenden, einen nährstoffarmen Untergrund schaffen, wechselnde Uferformen und Wassertiefen gestalten. Auch die Umgebung des Gewässers sollte möglichst naturnah sein und einen Mindestabstand zu Äckern und Nutzflächen von 25 Metern und zu Straßen von 250 Metern haben. Die meisten Amphibienarten besiedeln neue Lebensräume von ganz alleine, auch die als ausgesprochen ortstreu geltende Erdkröte. Allerdings muss das neu entstandene Gewässer den artspezifischen Ansprüchen genügen, was beispielsweise bei der Erdkröte eine Ent- wicklungszeit von 3 bis 4 Jahren voraussetzen kann. Dieser zeitliche Vorlauf ist zu berück- sichtigen, damit sich der Wasserchemismus einreguliert, erste Pflanzenstrukturen entstehen und sich ein ausreichendes Nahrungsangebot für die Amphibienlarven entwickelt. Erdkröten bevorzugen vegetationsreiche Gewässer; sie profitieren von dichtem Pflanzenbewuchs unter Wasser und geeigneten Strukturen im Uferbereich zum Ablaichen. Auch für recht schatten- tolerante "Waldarten" wie die Erdkröte ist eine stellenweise Besonnung des Gewässers not- wendig. Im Schleidtal sind gute Bedingungen für eine Spontanbesiedlung eines neuen Teichs gegeben, da diese durch die Nähe bereits bestehender Gewässer, die Lage im Bereich traditioneller Wanderwege und eine möglichst geringe Entfernung zu den bevorzugten Landlebensräumen der Amphibien gefördert wird. Durch die Lage des Gewässers und ggf. eine vorübergehende Lenkung der Jungtierwanderungen in die Landlebensräume sollte zudem langfristig eine Wanderung über die Straße minimiert werden.
5. Naturerleben und Umweltbildung
Die Gewässer des Schleidtals sind aufgrund ihrer Nähe zur Stadt für das Naturerleben und die Umweltbildung sehr gut geeignet. Die Errichtung von Holzstegen zur schonenden Naturbeobachtung und moderne Informationstafeln mit der Möglichkeit einer digitalen Informationsübermittlung sind hier beispielhaft zu nennen. Verschiedene Zielgruppen können mit unterschiedlichen Formaten zur Umweltbildung angesprochen werden: ➢ Erlebnisort für Familien, ➢ Ausflugsziel für Touristen, ➢ Führungen für Senioren (barrierefreie Zuwegung), ➢ Erkundungsraum für Kita-Gruppen, ➢ außerschulischer Lernort für Schulklassen ➢ Angebotserweiterung für das Kinderzeltlager.
Das schnelle bzw. sogar fußläufig erreichbare Naturerleben dürfte für viele Ausflügler und Einrichtungen der Stadt ein attraktives Angebot darstellen. Dies spielt auch im Rahmen barrierefreier Angebote eine bedeutsame Rolle. Für die zu vermittelnden Inhalte können Kooperationen, beispielweise zwischen Schulen und Naturschützern, initiiert oder Wett- bewerbe ausgerufen werden. Ebenso sollten möglichst viele Gruppen und Interessierte in Pflegmaßnahmen einbezogen werden. Dies fördert eine emotionale Bindung an diese Lebensräume und die Verantwor- tung für deren langfristigen Erhalt und Schutz. Durch Kooperationen, Sponsoring und Fördergelder sind die Kosten für die Einrichtungen möglichst gering zu halten. Für die Betreuung und Pflege sollten ortsansässige Vereine gewonnen und Patenschaften vergeben werden. Allerdings müsste die Gesamtkoordination der Stadt oder einer städtischen Einrichtung obliegen.
6. Fazit und Finanzierung
Im Rahmen des Interessenbekundungsverfahrens der Stadt Bad Münstereifel wird für die zukünftige Entwicklung des Schleidtals ein Mix aus Pflegemaßnahmen an den vorhandenen Teichen und der Neuanlage eines Gewässers vorgeschlagen.
Zudem beinhaltet ein wirksamer Amphibienschutz im Schleidtal auch den naturnahen Erhalt des Fließgewässers, der Wanderwege und der Landlebensräume. Damit wird nicht nur für die Amphibien, sondern für eine Vielzahl von wasser- und wiesengebundenen Arten ein Refugium geschaffen. Derartigen Schutzbemühungen kommt in Anbetracht des voranschrei- tenden Artenverlustes eine besondere Bedeutung zu.
Darüber hinaus sind die hier vorgestellten Maßnahmen bei einer gezielten Gestaltung und naturverträglichen Entwicklung des Schleidtales mit den Freizeitaktivitäten von Bürgern und Bürgerinnen sowie von Gästen der Stadt Bad Münstereifel vereinbar und bieten zudem die Möglichkeit des Naturerlebens und der Umweltbildung.
Die zu erwartenden Kosten sind überschaubar und durch den Einsatz stadteigener Betriebe wie Bauhof und Forst sowie Kooperationen mit Bildungsträgern zu minimieren. Hinzu kommen kostenneutrale Beiträge des ehrenamtlichen Naturschutzes, beispielsweise bei Beratung, Pflege und Monitoring. Darüber hinaus ist eine Förderung durch das Leader- Projekt „Na-Tür-lich Dorf“ anzustreben. Dieses Projekt soll mittels Sachmitteln und Fachberatung durch die Biologischen Stationen naturnahe Lebensräume im dörflichen Umfeld fördern. Es ist mit einem hohen Finanzrahmen ausgestattete und richtet sich auch an Kommunen (https://www.leader-eifel.de/de/news/Na-Tuer-lich-Dorf--Naturschutz-vor-der- Haustuer.html, https://www.biostationeuskirchen.de/content.php/12?selected=106).
ANLAGE:
Fachliche Grundlagen zur Schaffung eines Gewässers
Die fachlichen Grundlagen für die Planung und Ausführung von Amphibienschutz- gewässern sind der gängigen Literatur (u.a. dem "Merkblatt zum Amphibienschutz an Straßen" - MAmS 2000) zu entnehmen.
Einige Aspekte zur Schaffung eines Stillgewässers sind im Folgenden genannt:
➢ Bauzeit in den Herbst- und Wintermonaten (Oktober bis Mitte Januar). Die Beein- trächtigungen des Standortes durch die Bauarbeiten sind so gering wie möglich zu halten. ➢ Das Gewässer bedarf einer den vorkommenden Arten entsprechende Größe und
sollte durch kleinere temporäre Tümpel im Umfeld ergänzt werden. ➢ Der Untergrund des Gewässers soll möglichst nährstoffarm sein. Bei einer notwen-
digen Abdichtung sind nur natürliche Materialien wie Ton oder Lehm (keine Beton) zu verwenden und eine Schutzschicht aus Sand- und Kiesgemischen einzubringen. ➢ Die Uferlinie und Uferbereiche sollen vielgestaltig und abwechslungsreich sein. Es
sind seichte/flache, stufige und steile Bereiche vorzusehen. Die besonnten Wasser- zonen am NW-, N- und NO-Ufer sind flach zu modellieren, da sie bevorzugter Auf- enthaltsort der Amphibienlarven sind und häufig von den Jungtieren zum Landgang genutzt werden. ➢ Durch entsprechende Gestaltung sollten vegetationsreiche und -arme Bereiche sowie
Zonen mit Besonnung und Schatten entstehen. ➢ Eine natürliche Pflanzensukzession und Tierbesiedlung ist grundsätzlich zu bevor- zugen. Auf keinen Fall sind Pflanzen aus dem Handel einzubringen; ebenso ist ein Besatz mit Fischen zu unterlassen. ➢ Das Gewässer sollte von Pufferzonen umgeben sein, die beispielsweise durch
Gräben, Wälle oder Bewuchs so zu gestalten sind, dass von angrenzenden Flächen ggf. ausgehende Beeinträchtigungen abgefangen werden können. ➢ Es sollten Vorkehrungen getroffen werden (z.B. Errichtung eines Stegs), mit denen ein gezieltes Naturerleben und Angebote zur Umweltbildung, insbesondere für Kinder, ermöglicht werden. ➢ Die rechtliche Sicherung des Gewässers einschließlich seiner Pufferzone ist zu
gewährleisten. Nutzungen wie Fischerei, Jagd, Tierfütterung oder intensive Freizeitaktivitäten (Störungen) sind zu verhindern. ➢ Pflegemaßnahmen sind möglichst
gering zu halten und von den zuständigen Behörden bzw. Fach- leuten zu begleiten. ➢ Die Entwicklung des Gewässers
sollte mit Hilfe eines fünfjährigen Monitoring untersucht werden.
2020 :In der letzten Woche gab es viel zu tun in Richtung Amphibienschutz, Telefonate, Mails, Gespräche und Ortsbegehungen. Es ist z.Zt. alles zu unserer Zufriedenheit geplant, die Stadt ist sehr bemüht den Kröten eine gute Zukunft zu sichern. So werden z.B. die verbliebenen Gewässer amphibiengerecht hergerichtet, indem der Durchfluß gedrosselt wird, Gehölze werden zurückgeschnitten und der leere Teich wird zum Schutz der Tiere mittels mobiler Schutzzäune abgetrennt. Auch die Planung des Areals wird die Amphibien berücksichtigen. Mehr aktuelle Infos dazu unter der Erdkröten AG.
April: Die Wanderung ist in vollem Gange, allerdings stockend durch das trockene Wetter mit Nachtfrost. Im Schleidpark werden die Tiere alle wie geplant an die hinteren Teiche gesetzt. Die Frösche nehmen das Gewässer an, jedoch haben wir bis jetzt keinen Krötenlaich entdeckt.Das Problem ist,dass sie stets, wie erwartet, zum alten stillgelegten Teich gehen und dort am Zaun sitzen. Daher sind auch unsere Sammelzahlen in diesem Jahr nicht so sicher. Es ist zu erwarten dass die Kröten dieses Verhalten beibehalten, und dann wird es schlimm, denn der Park steht vor einer noch nicht feststehenden kompletten baulichen Veränderung. Momentan sind wir etwas ratlos. Das einzig Gute in dieser Zeit ist, dass kaum Autos unterwegs sind, so dass auch am Erftrückhaltebecken alles sehr friedlich abläuft.
Januar 2020: Es ist passiert, das Laichgewässer des Schleidtals ist leer und keiner war es. Nun wird das Becken mit Feststoff verfüllt, und die Tiere sitzen wahrhaftig auf dem Trockenen.Die beiden verbleibenden Teiche sollen nun lt. UNB amphibiengerecht gestaltet werden. Eine erneute Wasserbefüllung des nährstoffreichen Laichgewässers lehnt die Stadt ab.Es hat kurzfristig ein sehr konstruktives Gespräch mit der Stad tund der UNB stattgrefunden, dort ist alles besprochen und geplant worden, um die Situation erst einmal in den Griff zu kriegen. Nach Fachlichen Ausführungen einer Biologin zeigte die Stadt sich entgegenkommend, es wird ein mobiler Zaun um das ehemalige Becken errichtet um die ankommenden Tiere in die hinteren Gewässer zu leiten. Auch soll die zukünftige Planung des Schleidparks in Zusammenarbeit mit der UNB, Straßen NRW und uns stattfinden. Ein Tunnel wird angestrebt. Es ist jedoch in den nächsten beiden Jahren mit Chaos zu rechnen, da die Tiere ihr Becken suchen werden und ziellos herumirren. Sicher ist, dass dabei viele zu Tode kommen, da sie auch mehr auf der Straße unterwegs sein werden. Es ist sehr traurig, dass dieses Großvorkommen mit 3000 gezählten Tieren jährlich, die Nichterfassten dazu, kommt man auf bestimmt 7000 Tiere, so einfach ihrem Schicksal überlassen werden, weil den Behörden bisher die notwendige Kenntnis fehlt. Amphibien haben viele, von uns noch gar nicht erforschte, Kriterien bei der Auswahl ihrer Laichhabitate.
In unmittelbarer Nähe des Schleidparks ist nun ganz aktuell ein weiterer Tümpel auf Privatgelände trockengelegt worden. Dort entstehen, mit den erforderlichen Genehmigungen, Parkplätze. Ausgleichsgewässer sind zwar angedacht, aber weder ist sicher wann und wo und ob es dazu kommt.
Oktober: Das Parkhotel im Schleidpark fällt zurück an die Stadt Bad Münstereifel, die es schnellstens abreißen lassen wird. Da das Gebäude baulich mit dem Laichgewässer verbunden ist, besteht die Sorge dass es beschädigt oder verschwinden wird. Daher haben wir zuerst einmal die UNB informiert und können nur warten.
Januar 2019
Im vergangenen Sommer haben wir erneut Kontakt zu UNB, Biostation und Straßen NRW aufgenommen, um die Situation zu verbessern. Der feste Zaun müsste verlängert/ verändert werden, Durchlässe unter der Straße sollten dadurch zugänglich gemacht werden und es müssen mehr Gewässer geschaffen werden. Denn es hat sich in den vergangenen Jahren gezeigt, dass die bisherige Maßnahme unzureichend ist. Immer noch werden zuviele überfahren, der Ehrenamtseinsatz ist unverändert zu hoch, und die Tiere umwandern die Leiteinrichtung großräumig, so dass das Problem verlagert wird. Diesbezügl. fanden in den letzten Monaten Gespräche und Ortstermine statt.
19.04.2018
Bericht aus dem Krötengebiet:
Nach langer Schreibpause, die Zeit war mit Sammeln und Kartieren voll, geht`s weiter.
Im Jahr 2014 hat unser Verein ein Grundstück im Waldbachtal von der Stadt Bad Münstereifel erworben und zwei kleine Laichgewässer anlegen lassen.
Finanziert wurde es durch Spenden der Bad Münstereifeler "Grünen" und der Stiftung des RWE sowie einer Förderung durch die UNB. Von dem Geld war es auch möglich anderes notwendiges Material zu kaufen. Die Straßentrennung durch die Straßen NRW hatte das Ziel die Amphibienpopulation zu trennen. Aus diesem Grund waren zu dieser Zeit Bodenbehälter eingelassen worden, die täglich geleert, gezählt und dokumentiert wurden. Die adulten Tiere sollten umerzogen werden, die Nachkommen gar nicht erst mit der Straße in Berührung kommen zu lassen. Neben tausenden Erdkröten hatten wir verschiedene Molche und Tiere der Roten Liste, wie den Feuersalamander und Geburtshelferkröten, diese sowohl am Damm wie auch im Bodenbachtal. Der Feuersalamanderbestand ist drastisch zurück gegangen. Von 2014-2017 waren die Sammelergebnisse relativ konstant. 2018 würden es mehr Tiere, so daß wir zu dem Schluß kommen es muß sich was ändern, zum einen brauchen wir mehr Teiche, und ein vernünfiges Straßenkonzept.
Das ist nun die Anforderung an uns und die zuständigen Behörden. 2017 hat ein Schülergruppe im Rahmen eines Umweltprojekts einen Krötenschutzzaun im Bodenbachtal aufgestellt, da dort zur Wanderung hunderte den Tod auf dem Wirtschafts- und Anliegerweg finden Durch Angler und Holzlaster. Aufgrund der Holzernte mussten wir den Zaun Ende 2017 wieder entfernen. Dort wandern sehr viele Erd- und Geburtshelferkröten da die Angelweiher jahrelang nicht bewirtschaftet wurden und sich natürlich entwickeln konnten. Andere Gewässer gibt es dort nicht mehr, auch ein Problem das nach einer Lösung schreit. In der Saison konnten wir den Zaun dort nicht mehr aufstellen, da die Baumkronen im Weg lagen und leider auch die Ehrenamtler schwinden oder an ihre Grenzen kommen. Auch wenn man bedenkt, die Tiere der Roten Liste sind streng geschützt, stark gefährdet, planungsrelevant....was hat ihnen das bisher genützt?